Soundtrip 38:
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Freitag 2. März 2018 sowie aus der Region: Dirk Friedrich (Duisburg), Chromatische Mundharmonika, Klavier
Erhard Hirt (Münster), E-Gitarre und Elektronik
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Dieb13 - geboren 1973 als Dieter Kovacic -
ist seit rund zwanzig Jahren fester Bestandteil der Noise-, Improvisations- und Experimentalmusikszene in Wien und weit darüber hinaus. Mit über 60 Veröffentlichungen und über
500 Konzerten in mehr als 30 Ländern auf 4 Kontinenten ist er seit Langem eine Schnittstelle verschiedener Szenen und Stile. Er spielt Solos genauso wie in Bands, Ensembles und
großen Orchestern, baut, programmiert und schneidet sich sein Instrumentarium teilweise selbst und hat stilistisch keinerlei Berührungsängste - ob es sich um japanische
Reduktions-Impro, jugoslawische Schlager, brasilianischen Noise oder schwedischen Jazz handelt.
Dieb13 spielt ein Turntable Set mit selbstgeschnittenen Platten und solchen von der Stange, prozessiert mit selbstgeschriebener Live-Software. Die wohldosierte Mischung aus Noise und Detail, Improvisation und Planung, Collage und Kreation, macht seine Livesets im Wortsinn "einzigartig" und läßt gleichzeitig einen universellen Anspruch durchscheinen. Der Duisburger Dirk Friedrich entwickelte sein Spiel autodidaktisch, angefangen einst mit der Bluesharp auf Sessions und Konzerten im In- und Ausland. Er bewegt sich stilistisch seit geraumer Zeit in der freien Improvisation auf der chromatischen Mundharmonika. Seine musikalische Handschrift entspringt dabei dem lauten Malen und der TonBILDung. Spezielle Spieltechniken ermöglichen ihm einen sehr individuellen Ausdruck mit teils auf diesem Instrument bislang so noch nicht gehörten Sounds. Parallel entwickelte er sein Klavierspiel, das von einem starken energetischen Impetus erfüllt ist. Erhard Hirt's E-Gitarre klingt nach allem anderen – nur nicht nach einem Sechssaiter, und allein das macht ihn schon aus. Hirt, einer der grossen Improvisationsgitarrenkünstler unserer Zeit verfügt über ein seltsam-geniales Können und ist ohne Frage in eine Reihe mit Frith, Reichel, Bailey und Co. zu stellen. Mit Hilfe von reichlich Elektronik, Effektgeräten und metallenen Schlaggegenständen schafft er schwirrend-fließende, clusterartige und freitonale Atmosphären, die mit ihrem bisweilen hochgradig bedrohlichen Klang ihresgleichen suchen. Eine herausfordernde Musik für garantiert nicht jede Gelegenheit, aber für sehr besondere und konzentrierte Momente. |