Duo Urs Peter Schneider und Philippe Micol
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Philippe Micol und Urs Peter Schneider spielen seit den achziger Jahren zusammen. Sie haben seither zusammen eine Fülle von Projekten verwirklicht, sowohl als Duo als auch innerhalb grösserer Ensembles und mit KünstlerInnen aus anderen Disziplinen.
Ein Schwerpunkt ihrer Zusammenarbeit widmet sich den Zonen zwischen improvisierter und komponierter Musik. Sie gewannen in der Schweiz den Wettbewerb "Musik in Grenzbereichen" des Schweizer Migros-Genossenschaftsbundes.
Beide sind neben ihres Engagements für neue musikalische Wege sehr tief mit der Tradition verbunden und entwickeln daraus Projekte mit Werken aus dem traditionellen Kammermusik-Repertoire, denen sie zeitgenössische Werke entgegensetzen.

Ihren bisherigen Projekte in der jüngsten Zeit waren:


CHARAKTERSTÜCKE DER ROMANTIK UND GEGENWART

Zyklen von Robert Schumann und Urs Peter Schneider

Philippe Micol - A-, B-, Es- und Bassklarinette
Urs Peter Schneider - Klavier

Biel, Krefeld und Mülheim adR., Juni 2017

Zyklen aus zwei Epochen, mehrteilige Kompositionen, die eine Vielfalt von Charakterstücken in sich vereinen. Es entfalten sich in ihnen verschiedene Charaktere, in der beiden Epochen je eigenen Weise. Einmal im romantischen Sinne als Stimmungszustände, Ausdrucksinhalte, die in ihrem intensiven und vor allem fliessenden Auf und Ab und in ihrer seelischen Bewegung musikalisch eingefangen sind; dagegen im mehr Nüchternheit aufweisenden Geist unserer Zeit im Sinn von Ausdrucksqualitüten, die ihre jeweilige Position innerhalb formalisierter Gegensatzpaare, Spannungsfelder und Werteskalen einnehmen, kompositorisch festgehalten werden, sich musikalisch äussern und so für eine Weile beobachtbar werden.

Die Begegnung der Musik Robert Schumanns mit den Werken "Fünf Stücke im Volkston" - in einer ungewöhnlichen Fassung für Bassklarinette - , "Drei Romanzen" und "Fantasiestücke" mit der Musik Urs Peter Schneiders und seinen Kompositionen "Notentext", "Vier Findlinge" und "Nachvollzug" gibt dem Hörer die Gelegenheit einer Kontrasterfahrung und eine Chance, die Verschiedenheit des Empfindens zweier Epochen wahrzunehmen und zu erleben.
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"ICH, ICH UND ICH"

Performance mit Marion Leyh, Urs Peter Schneider und Philippe Micol

Duisburg 2015

Auftakt im Rahmenprogramm der Klang/Video-Installation "HEIMAT:HERZSTÜCK" von Ruth Bamberg, veranstaltet vom Kreativquartier Ruhrort und den Duisburger Akzenten 2015

Umgeben von Ruth Bambergs grossen Medien-Fenstern, in denen wir eins mit den Blick aus dem Inneren einer Reihe von Menschen werden, finden in der über eine Stunde kurzen Performance von Marion Leyh, Urs Peter Schneider und Philippe Micol Äusserungen von Spuren dreier Ich's statt, wie sie über Jahrzehnte der Suche und hingebungsvoller Arbeit und Bei-Sich-Seins Gestalt angenommen haben. Philippe Micol spielt siebzig Minuten frei und unbeeinflusst auf seinen Blasinstrumenten, Schneider rezitiert aus seinem umfangreichen "Ichbuch", das Notate aus den Jahren 1960 bis 2015 vereint. Marion Leyh performt sieben Interventionen in Auseinandersetzung mit dem Überthema Heimat.
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Photo: Peter Jacques
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HEILE WELT - MUSIK VON URS PETER SCHNEIDER

Krefeld und Duisburg 2014

Die Vorstellung der Musik von Urs Peter Schneider ist eine Premiere für Duisburg. Das Lokal Harmonie in Ruhrort und KLANGS Musikatelier Philippe Micol schaffen eine Gelegenheit, diesen Schweizer Komponisten und Avantgardisten zu hören: mit einer Reihe von Stücken für Klarinette und Klavier; zu hören und zu sehen: mit der Projektion der Uraufführung seiner 2013 beendeten Operette "Heile Welt", die er mit dem Regisseur Beat Wyrsch realisiert hat.
Vor über 50 Jahren bei Anton Webern anknüpfend, stellt der Komponist Schneider die Kürze, die Fasslichkeit, die innere Beziehungsfülle ins Zentrum seines Schaffens, dem ein sprühender Einfallsreichtum innewohnt und in dem eine Vielfalt von strukturierenden Verfahren ein komplexes Zusammenspiel von Symmetrien und Polaritäten vollziehen.


Drei Werke für Klarinette und Klavier:

NOTENTEXT (1960-62), besteht aus drei lyrischen, äusserst zurückgenommenen Stücklein und einem vierten in Form einer Stille; ein wenig Rilke hat hineingewirkt.

FINDLINGE (2008), sind Übersetzungen von graphischen Vorlagen, quasi klingende Abbildungen; solche Vorlagen sammle ich seit Jahrzehnten, ohne zu wissen, was damit bewirkt werden könnte.

NACHVOLLZUG (2011), ist eine dreiteilige und sehr ambitionierte Komposition mit komplex überlagerten Zyklen für verschiedene Klarinetten und Klavier; diese zu hören verlangt ein wenig Geduld.

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"ICH UND ICH"

Biel und Krefeld 2012

Micol spielt 70 Minuten frei und unbeeinflusst, sein "Ich" definierend, Schneider rezitiert aus seinem umfangreichen "Ichbuch", das Notate aus den Jahren 1960 bis 1999 vereint, die letzten 350 Sätze.
4:31 TRUG
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"AUF EIGENEN WEGEN"

Spiez 2011

Ein Konzertprogramm zur Umsetzung von Malerei in Klang, eine fast unlösbare Aufgabe, die Einiges an Einsichten in die Beziehung und Nicht-Beziehung zwischen den beiden Medien an den Tag förderte, mit an acht Bildern angewendeten, achtmal verschiedene Herangehensweisen.
4:31 TRUG
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